Kann der lieb gewonnene Range Rover, jener monolithische Klotz, nicht einfach so bleiben wie er ist? So mögen viele langjährige Range-Rover-Kunden denken. Insbesondere diejenigen, die nichts über das legendäre Box-Design des ersten Luxus-Geländewagen kommen lassen. Die Antwort lautet schlicht: „Nein!“ Denn die Gesetze des Marktes und der Industrie sehen alle paar Jahre einen Modellwechsel vor, der unerbittlich ist. Jener zyklischen Maßgabe kann sich selbst eine Ikone wie der Range Rover nicht entziehen. Doch nach Jahren der Evolution dieses Fahrzeugs stellt sich nun die Frage: Kann es so weitergehen? Oder braucht es mehr, ergo, eine Revolution? Jaguar Land Rover versucht den Spagat, man will beides erreichen: Optische Retuschen sollen die DNA bewahren, und ein technischer Quantensprung soll den Vorsprung sichern.
Optisch ist der neue Allradler klar als Ranger Rover zu identifizieren. Glücklicherweise! Die Grundform ist geblieben, die Proportionen, die Ecken und Kanten. Beinahe jedenfalls, denn wer genau hinsieht, stellt fest, dass an den Begrenzungen geschliffen wurde. Erwartungsgemäß zeigt der neue Range mehr „Evoque-Style“, der auf Design-Chef Gerry McGovern zurück geht. Doch was haben die typisch senkrechten Kiemen auf den Vordertüren zu suchen? Der Sinn erschließt sich uns noch nicht. Die Lampen sind nun in die Karosserie gezogen. Der Hersteller spricht von „moderner Interpretation ikonischer Designelemente“.
Tatsache ist: der neue Range Rover ist der weltweit erste Geländewagen mit einer leichten Vollaluminium-Monocoque-Karosserie. Das gesamte Fahrzeug ist beeindruckende 420 Kilogramm leichter als der Vorgänger – mit unmittelbar positiver Auswirkung auf Verbrauch und CO2-Ausstoß. Es kommt ein neues adaptives Fahrwerk aus Aluminium an Vorder- und Hinterachse zum Einsatz, das die Fähigkeiten des Range Rover nochmals in allen Dimensionen weiterentwickeln soll. Und auch der Innenraum soll mit mehr Weite aufwarten. Und zudem noch mehr „splendid isolation“ bieten, als der „Alte“. Feinste Leder- und Furniervariationen kommen zum Einsatz. Alles ausdrücklich made in Britain! Zudem werden Einzelsitze im Fond verfügbar sein.
Neu ist auch das Terrain Response Auto System, das im neuen Range Premiere feiert. Wer das alte System kennt, weiß, wo die Benchmark ist: weit oben. 18 lange und harte Monate und viele Millionen Kilometer liegen hinter der Testwagenflotte – die Marke wird sich hier kaum eine Blöße geben. Bei den Triebwerken sollen TDV6 und TDV8 Selbstzünder zum Einsatz kommen – und natürlich auch V8-Benzinmotoren. Die Weltpremiere ist für September angesetzt. Die Auslieferungen starten zum Jahresbeginn 2013. Bei Classic Driver Facebook können Sie schon heute die Ankunft des neuen Range Rover kommentieren. Evolotion oder Revolotion – was meinen Sie?
Fotos: Land Rover