Gerne etwas aggressiver und greller! So lautet dieser Tage offenkundig die Devise bei Hochleistungssportwagen. Mit abgedunkelten Scheinwerfern und Heckleuchten sowie rot lackierten Bremssätteln präsentiert der neue Mercedes-Benz SLS AMG GT Dominanz. Die flügelförmige Querfinne und der Sterntopf im Kühlergrill sind ebenso in Hochglanz gehalten wie die Außenspiegel und die Finnen auf Motorhaube und Kotflügel. Das AMG Logo rechts auf dem Heckdeckel trägt den Zusatz „GT.“ Nomen est omen.
Denn die wichtigsten Neuigkeiten liegen in den inneren Werte. Die Höchstleistung des AMG 6,3-Liter-V8-Frontmittelmotors beträgt 591 PS bei 6800 Umdrehungen/min, das maximale Drehmoment liegt bei 650 Newtonmeter bei 4750 Touren. Der SLS AMG GT beschleunigt von null auf 100 km/h in 3,7 Sekunden. Tempo 200 ist nach 11,2 Sekunden erreicht. Den neuen Schub erzielt der Mercedes-AMG durch motorseitige Maßnahmen zur Entdrosselung im Zusammenspiel mit einer Erhöhung des Spitzendrucks. Die GT-Version des AMG-6,3-Liter-Achtzylinder-Frontmittelmotors soll somit noch agiler auf Gaspedalbewegungen reagieren und eine weiter ausgeprägte sportliche Leistungscharakteristik besitzen. Direkter und spontaner soll sich laut Hersteller das an der Hinterachse platzierte AMG-Speedshift-DCT-7-Gang-Sportgetriebe im manuellen Fahrprogramm „M“ zeigen: Durch neu entwickelte Gangwechselfunktionen und eine optimierte Getriebeansteuerung konnte die Reaktionszeit deutlich verkürzt werden.
AMG verspricht noch mehr: Bei manueller Gangwahl über die Echtmetall-Schaltpaddles am AMG-Performance-Lenkrad erfolgt die Umsetzung vom Schaltbefehl bis hin zum spürbaren Gangwechsel deutlich schneller als bisher. Ein Stück Komfort wird dabei bewusst auf der Strecke gelassen. Denn die für den Fahrer erlebbare Reaktionszeit äußert sich durch härtere Schaltvorgänge zudem noch emotionaler. Auch die automatische Zwischengasfunktion beim Rückschaltvorgang fällt beim SLS AMG GT markanter aus. Durch eine Anhebung des Motormoments im manuellen Modus erfolgt der Schaltvorgang nochmals schneller als bisher – verbunden mit einem akustischen Feedback für den Fahrer. In Summe unterstützt also die Optimierung des Doppelkupplungsgetriebes die sportliche Ausprägung.
Auch das neu entwickelte Performance Fahrwerk optimiert die Sportlichkeit. Beim SLS AMG GT kombiniert Mercedes-AMG das Fahrwerks-Layout mit doppelten Dreiecksquerlenkern rundum in Aluminiumbauweise mit einer variablen, elektronisch geregelten Dämpfung. Gegenüber dem Sportfahrwerk präsentiert sich das neue AMG-Ride-Control-Performance-Fahrwerk mit einer grundsätzlich strafferen Feder- und Dämpferabstimmung und dem Verzicht auf den Modus „Comfort“. Der „Sport“-Modus empfiehlt sich mithin als optimale Einstellung für Fahrbahnbeläge mit vielen Bodenwellen und Streckenführungen mit erhöhtem Federwegbedarf. „Sport plus“ bedeutet eine höhere Dämpfkraft sowie spezifische Regelalgorithmen, die für eine betont sportliche Fahrweise auf Strecken mit ebenem Fahrbahnbelag abgestimmt sind – etwa bei ambitionierten Runden auf einem Rundkurs wie beispielsweise Hockenheim.
Je nach Fahrsituation, Geschwindigkeit und Beladungszustand variiert das Performance-Fahrwerk blitzschnell die Dämpferkennung und reduziert automatisch die Wankwinkel der Karosserie. Die zwei Modi können über den Taster in der Drive-Unit ausgewählt werden. Den aktivierten Fahrwerkmodus signalisieren die Kontrollleuchten im Taster und die Anzeige im AMG Hauptmenü. Serienmäßig sind Reifen in 265/35 R 19 vorn und 295/30 R 20 hinten auf gewichtsoptimierten AMG-Leichtmetallrädern in Schmiedetechnologie im 10-Speichen-Design, Mattschwarz lackiert und glanzgedreht. Drei weitere AMG-Leichtmetallräder stehen zur Wahl. Für alle SLS-AMG-Modelle ist zudem die neue Wunschausstattung "AMG Designo Leder Exklusiv Style" verfügbar.
Tobias Moers, Mitglied der Geschäftsführung und Bereichsleiter Entwicklung Gesamtfahrzeug der Mercedes-AMG GmbH fasst es so zusammen: „Der neue SLS AMG GT zeigt, welches Potenzial im Supersportwagen von AMG steckt. Speziell auf der Rennstrecke fasziniert der SLS AMG GT mit einer noch höheren Performance für emotionalen, leidenschaftlichen Fahrspaß.“ Die Worte hören wir gern, der Test steht allerdings noch aus. Die Preise beginnen bei rund 205.000 Euro für das Coupé und rund 213.000 Euro für den Raodster. Das Designo-Paket notiert bei knapp 6.000 Euro.
Fotos: Mercedes-Benz