Zum Luftholen an die Oberfläche
Bis heute zählt der nach dem Gruppe 5-Reglement entwickelte Porsche 935 zu den brutalsten Renngeräten der letzten Jahrzehnte. In der Werkstatt von Prosten Motorsport im bergischen Wipperfürth steht zwar kein Ex-Martini-Werkswagen oder ein ehemaliges Kremer- oder Loos-Kundenauto. Doch der liebevoll „Blauwal“ genannte Wagen sieht nicht nur ungemein appetitlich aus, sondern hat auch eine lange – wenngleich vorwiegend nationale – Rennsport-Vergangenheit. Bis Ende der 1980er Jahre war der Porsche noch ein 911 Turbo mit einer Karosserie in RSR-Optik. Nach dem 1991 abgeschlossenen Umbau zum 935 setzte ihn Pilot Franz Weigl bis 1996 in Rennen zur Spezial Tourenwagen-Trophäe sowie zum Dinivol- und später Veedol-Cup ein. Der blaue Wal zeigte sich auf dem Nürburgring, in Hockenheim, aber auch in Spa. 2013 kaufte Tony Vos den Porsche, der sich heute mit einem je nach Ladedruck zwischen 500 und 650 PS starken 3,3-Liter-Monolader-Motor samt stehendem Gebläse für neue Taten rüstet. Bei einem Gewicht von 1080 Kilo keine schlechte Ausgangsbasis. Vos und sein Partner Peter Prosten – Ex-Mechaniker von Klaus Ludwig und mit Edgar Dören unter anderem Sieger beim 6-Stunden-Rennen von Spa – wollen den mit einer K2-Frontpartie, hinteren Kotflügel vom K3 und einem Werksheckspoiler bestückten Wagen schon bald testen. Um ihn dann vorzugsweise in der DRM-Revival-Serie wieder auszuführen. Kein Zweifel, dass der mit vielen Original-Teilen zurück zur alten Bestform gebrachte „Blauwal“ das Starterfeld um eine echte Attraktion bereichern würde.
Fotos: Cool & Vintage