Hätte Peter Beard nicht tatsächlich gelebt, man hätte ihn für eine literarische Gemeinschaftsproduktion von Hemingway, F. Scott Fitzgerald und Paul Bowles halten müssen – so schrieb die New York Times Anfang dieser Woche in ihrem Nachruf. Und tatsächlich war Peter Beard, der nun mit 82 Jahren in Montauk, New York gestorben ist, immer ein essentieller Teil seines eigenen Gesamtkunstwerkes. Natürlich sind es die eindrücklichen Fotografien, Kollagen und (mitunter in eigenem Blut verfassten) Tagebücher, in denen Peter Beard über Jahrzehnte die afrikanische Wildnis dokumentierte und inszenierte, die uns besonders im Gedächtnis geblieben sind.
Doch die Wildnis endete für Peter Beard nicht am Rande der Savanne – egal ob er die schönsten Frauen der Welt für die Vogue fotografierte, im Studio 54 die Nächte durchfeierte oder mit Zeitgenossen wie Francis Bacon und Andy Warhol kollaborierte, vor allem im Rückblick erscheint sein Leben von einer verblüffenden Intensität, wie sie wohl nur den wenigsten Menschen möglich wird.
Peter Beards künstlerische Vielschichtigkeit und überbordende Kreativität führt uns nun auch noch einmal die nun bei Taschen erscheinende, 770 Seiten starke Neuauflage seines Schlüsselwerkes in aller Pracht vor Augen.